Wer einmal das größte, lauteste und schwierigste Instrument spielen möchte, der sollte sich für die Orgel entscheiden. Sie verfügt über einen enormen Tonumfang, der von sehr leise bis sehr laut reicht. Diesen wunderbaren Klang bekommt die „Königin der Instrumente“ durch die vielen verschiedenen Pfeifen, die beim spielen zum Klingen gebracht werden.
Das Orgelspiel selbst hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem Klavierspiel. Hinzu kommt allerdings das Spiel mit den Füßen. Daher ist eine solide Klavierausbildung eine notwendige Voraussetzung für das Erlernen des Orgelspiels. Laut Lehrplan des Verband deutscher Musikschulen (VdM) ist der Abschluss der Unterstufenausbildung im Fach Klavier und paralleler Klavierunterricht für die Orgelausbildung wünschenswert. Für das häusliche Üben sind elektronische Übeinstrumente möglich.
Zum Instrument
Die Klaviatur(en) heißen bei der Orgel Manuale. Meist gibt es mehrere Manuale übereinander. Mit den Füßen werden die Pedale, die wie eine Tastatur beim Klavier aussehen - allerdings viel größer, gespielt.
Um eine Orgel zum klingen zu bringen, benötigt sie viel Luft. Diese kommt aus einem großen Gebläse in der Orgel, das heute mit einem Motor angetrieben wird. Bei den meisten Pfeifen wird der Klang durch die Luftsäule erzeugt, die in der Pfeife schwingt- ähnlich wie bei einer Blockflöte. In anderen Pfeifen schwingt wie bei einer Klarinette ein kleines Blättchen- die Zunge- und erzeugt einen schnarrenden Klang. Alle Pfeifen müssen angeblasen werden.
Der Luftstrom oder auch „Wind“ wird durch verschiedene Windkanäle in die sogenannte „Windlade“ weiter geblasen. Sie ist das Herzstück der Orgel und stellt die Verbindung zwischen der Mechanik der Tasten und Pedale, der Luft und den Pfeifen her. Die größte Orgel der Welt steht in Bayern, im Dom von Passau und verfügt über mehr als 15.000 Pfeifen!!!
Das Besondere an einer Orgel ist, dass man auf ihr verschieden andere Musikinstrumente nachmachen kann. Der Organist wählt die verschiedenen Klänge vom Spieltisch aus. Eine Pfeifenreihe mit einem bestimmten Klang nennt man „Register“.
Heidrun Pfeiffer